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Die Triebfahrzeuge der Deutschen Bahn


Triebfahrzeug-Lexikon



Die Baureihe 212

Die kleine Große!

212 102


Technische Daten:

Länge über Puffer: 12300 mm
Leistung: 993 kW (1350 PS)
Kraftübertragung: hydraulisch
Anfahrzugkraft: 177 kN
Dauerzugkraft: 126 kN
Größte Höhe: 4250 mm
Größte Breite: 3115 mm
Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h (im Langsamgang 65 km/h)
Dieselmotor: MB12V652TA
Gesamtradsatzstand: 8200 mm
Drehgestell-Radsatzstand: 2000 mm
Dienstmasse: 63 t
Baujahre: 1962-66
Hersteller: Maschinenfabrik Kiel (MaK), Krupp, Henschel, Krauss-Maffei, Jung, Klöckner-Humboldt-Deutz (KHD)
Heizung: Dampfheizkessel Lackierung: Purpurrot (»Altrot«, Ursprungsfarbgebung), Ozeanblau-Beige, Orientrot, Verkehrsrot
Ausmusterung: Die Baureihe 212 ist noch bei der Deutschen Bahn AG im Einsatz.


Entwicklung und Einsatz:

Mit den Erfahrungen, die aus der Versuchsbaureihe V80 (später 280) und der V100.1 (später 211) gesammelt werden konnten, wurde ab 1962 die letzte große Serie dieser Lokgattung ausgeliefert. Gegenüber der 211 mit 810 kW Leistung bekam die 212 nochmals verstärkte Motoren eingebaut, welche 993 kW leisten. Insgesamt wurden 379 Maschinen der Reihe V100.2 (heute 212) gebaut. Ihr Auftrag lautete, die noch zahlreich vorhandenen Dampflokomotiven auf Nebenstrecken und weniger stark frequentierten Hauptstrecken abzulösen. Die 280 und 211 sind mittlerweile nicht mehr im Planeinsatz.
Die relativ zierlichen und flotten Lokomotiven verfügen über einen Dampfheizkessel, der maximal 550 kg Dampf in der Stunde erzeugt. Das reicht für etwa sieben vierachsige Reisezugwagen aus. Die Lokomotiven 212 001, 022-106 und 232-381 sind wendezug- und doppeltraktionsfähig.
Für den Einsatz auf Steilstrecken wurden 1965 zehn V100.2 mit einer hydrodynamischen Bremse ausgerüstet, sie tragen heute die Baureihen-Bezeichnung 213. Allerdings sind davon mangels Bedarfs bereits acht Maschinen ausgemustert worden, mit der baldigen Abstellung der Reihe 213 ist zu rechnen.
Für den Einsatz vor den Tunnelrettungszügen auf den Neubaustrecken wurden einige 212 speziell ausgerüstet, sie sind in die Baureihe 714 eingegliedert.
Anfangs waren die 212 im universellen Dienst eingesetzt, vom Arbeits- oder Bauzug über Nahverkehrszüge bis hin zum schweren Nahgüterzug in Doppeltraktion. Im Personenzugdienst wurde die 212 durch modernere Dieseltriebwagen, wie 610, 612, 628 und 644 arbeitslos. Heute gehören die Loks zur DB Cargo AG, daher werden die 212 meist nur noch für Nahgüterzug-Dienste und Bauaufgaben oder Überführungsfahrten herangezogen. DB Cargo verfügt über ausreichend größere Diesellokomotiven für schwerere Züge, sodass etliche 212 bereits ausgemustert und verkauft oder verschrottet wurden.
Ihrer günstigen Konstruktion, ihrer hohen Zuverlässigkeit und Robustheit verdankt diese Maschine ihren Einsatz im mittlerweile vierten Jahrzehnt!


Weitere Bilder dieser Baureihe:

Führerstand der Baureihe 212
212 043
212 055
212 103
212 367



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© Andreas Schäffer 2001, 2002